1. März 2021

Streit um WKA bei Havixbeck geht weiter!

Schon seit etlichen Jahren tobt der Kampf um das sogenannte "Windkraft-Vorranggebiet" Herkentrup bei Havixbeck. 

Am 26.8.2020 war die rund neunstündige offizielle Anhörung durch den Kreis Coesfeld in einer ehem. Kasernenanlage bei Coesfeld. Hier wurden sowohl von den Gegnern als auch von den Befürwortern viele Argumente vorgetragen. Was sich sehr schnell herausstellte war der Umstand, dass sich die auch hier wieder tätige Firma "enveco" zusammen mit dem ohnehin inzwischen berüchtigten "Gutachter" Denz einige gravierende Fehler geleistet hatten, die offenbar sogar dem ebenfalls anwesenden Kreisangestellten zu Vorhaben des Immissionsschutzes zu Denken gaben.

Da aber ausgerechnet ein "Grüner" bei den Kommunalwahlen 2020 Bürgermeister von Havixbeck wurde, ist die Hoffnung auf Rettung dieses schönen Landschaftsschutzgebietes sehr gering.

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Kreis Coesfeld

Im Kreis Coesfeld sind die Möglichkeiten zur konfliktarmen Ausweisung neuer Windkraft-Vorranggebiete begrenzt. Probleme bereiten stattdessen seit mehr als zwei Jahren die Absichten der Gemeinde Dülmen, unmittelbar angrenzend an die FFH- und EU-Vogelschutzgebiete "Teiche in der Heubachniederung", "Merfelder Bruch" und "Weißes Venn/Geisheide" ein Windkraftvorranggebiet auszuweisen, das die Bezirksregierung aus guten Gründen nicht vorgesehen hat. 

Mit Unterstützung des Halterner Natur- und Vogelschutzvereins sowie Spenden aus der Bevölkerung Dülmens haben der BUND-Landesverband, die BUND-Regionalgruppe Münster, die BUND-Kreisgruppe Coesfeld und die BUND-Ortsgruppe Dülmen (die auch die Hauptorganisationsarbeit geleistet hat) ein Gutachten finanziert, das die besondere Bedeutung des Gebietes für den Vogelzug herausstellt. Dies wurde später noch ergänzt durch eine umfangreiche Stellungnahme der drei Biologischen Stationen in den Kreisen Coesfeld, Recklinghausen und Borken.

Nach wiederholten Nachfragen hat nun (22.8.2014) das Umweltministerium endlich auch die beiden Stellungnahmen des LANUV (vom 7. Mai 2013 [!] und vom 27. Mai 2014) zum Windpark Merfeld herausgerückt. Es ist eine Unverschämtheit: Wenn wir die Stellungnahme des LANUV aus 2013 rechtzeitig gekannt hätten, hätten der BUND, der Halterner Natur- und Vogelschutzverein sowie zahlreiche Bürger mit ihren Spenden viel Geld (fast 15.000 €) sparen bzw. für sinnvolle Naturschutzarbeit einsetzen können. Denn schon die erste Stellungnahme des LANUV macht - natürlich in vorsichtig abwägenden Formulierungen - das deutlich, was wir und viele andere (einschließlich der Unteren und der Höheren Landschaftsbehörden) von Anfang an gesagt haben: Das ins Auge gefasste Gebiet ist für einen "Windpark" ungeeignet! Die zweite Stellungnahme des LANUV verdeutlicht das noch einmal und schlägt als Alternative genau das Areal vor, das wir schon 2012 empfohlen hatten.

Goitzsche, Foto: Falco Heidecke
Karte der alten und neu vorgeschlagenen Vorranggebiete (aus der Vorlage 20/2014 des Regionalrats).


Quelle: Dülmener Zeitung vom 30.1.2014
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