BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Mit Skepsis betrachtet

Während die Bilanz der Regionale 2004 insgesamt sehr positiv war, sieht das bei der Betrachtung der derzeit vorliegenden Projekte der die Kreise Borken, Coesfeld und Teile von Recklinghausen und Wesel umfassenden Regionale 2016, die einen unmittelbaren Bezug zu Natur und Landschaft haben, etwas anders aus.

Das beginnt schon bei den eher allgemein gehaltenen Aussagen zum Projektraum: Einerseits wird die relativ zum nahen Ruhrgebiet geringe menschliche Siedlungsdichte hervorgehoben, aber anderseits heißt es so unschön: "Wie können neue Großelemente wie interkommunale Gewerbegebiete, Biogasanlagen, große Stallanlagen, Bodenabbauflächen in die kleinteilige Kulturlandschaft integriert werden?" Als wenn wir nicht schon genügend Ärger mit dem unsäglichen interkommunalen Gewerbegebiet Reken, Heiden, Borken, mit der kaum reduzierten Flächenversiegelung, der ausufernden Massentierhaltung und der auch durch die Agrargasanlagen mit geförderten Vermaisung haben.

Spätestens an solchen Stellen müssen die Naturschutzverbände Stop! sagen. Aber es geht ja noch weiter: Mit dem Projekt "2Stromland" (also dem Areal zwischen Berkel und Lippe) soll offenbar der Aspekt der Tourismusförderung ohne allzu große Rücksichtnahmen auf den in einigen Bereichen vorhandenen Schutz durch die europäische Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-RL) bevorzugt werden. So hat zum Beispiel der Landschaftsbeirat des Kreises Recklinghausen den Plänen zum Bau einer neuen Lippebrücke eine klare Absage erteilt.

Hier ist also - aller "Himmelmannscher" Begeisterungsfähigkeit zum Trotz, deutlich mehr Rücksichtnahme auf das vorhandene Naturpotential vonnöten.

Quelle: http://www.bund-muensterland.de/themen_und_projekte/regionalplan/die_regionalen/2016_westmuensterland/