BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


21. Januar 2021

Anpassung des Regionalplans an den Landesentwicklungsplan hat begonnen

Bekanntlich hat die neue Landesregierung (CDU/FDP) vor gut zwei Jahren einen neuen Landesentwicklungsplan (LEP) aufgelegt, der bei den heimischen Naturschutzverbänden auf wenig Begeisterung gestoßen ist. Zum einen, weil das Bauen in kleineren Gemeinden erleichtert werden soll, zum anderen, weil der schon unter Rot-Grün formulierte sog. 5 ha-Grundsatz (war ursprünglich als wesentlich bessere Ziel-Vorstellung im Entwurf formuliert worden!) völlig aufgehoben worden ist. Die Folgen dieser Fehlentscheidung kann man an etlichen Stellen im Münsterland schon sehen; das aktuellste Beispiel ist die Stadt Münster, wo riesige neue Baugebiete entstehen sollen.

Der neue Regionalrat (nach den Kommunalwahlen im letzten Herbst) wird sich nun in diesem Jahr mit der Anpassung des Regionalplans an den LEP beschäftigen (müssen); davon sind leider auch der "Sachliche Teilplan Energie" sowie der "Sachliche Teilplan Kalk" betroffen. Alle diese Anpassungsversuche an den LEP werden für den Naturschutz und damit die Artenvielfalt mit ziemlicher Sicherheit nichts Gutes bringen - zumal CDU + FDP noch immer eine Stimme Mehrheit im Regionalrat haben.

31. Juli 2017

Lamdwirtschaftsverband und "Freiflächenverbraucher" fordern Reduzierung der Kompensationsmaßnahmen

In einer gemeinsamen Resolution fordern der WLV (=Westfälisch-lippischer Landwirtschaftsverband), die IHK (=Industrie- und Handeslkammer) sowie die HWK (=Handwerkskammer) eine deutliche Reduzierung der bisher üblichen Maßnahmen zur Kompensation des Freiflächenverbrauchs. Außerdem wird in diesem Papier (siehe Anlage) verlangt, dass die Aisgöeichsmaßnahmen "weiträumig" gesteuert werden, also nicht in der Nähe des Eingriffs stattfinden müssen.

Diese Vorgehensweise ist relativ neu, da sich die Landwirtschaftsverbände hier mit einem der Hauptverbraucher der Freiflächen zusammenschließen, nämlich den durch die IHK vertretenen Firmen. Ob das auf Dauer gut geht?

Außerdem müsste sowohl das Bundesnaturschutzgesetz als auch das Landesnaturschutzgesetz geändert werden. Wir sind da mal gespannt ...

15. Juni 2016

Kreistage wollen sich dem "Bündnis für den ländlichen Raum" anschließen

In mehreren Kreistagen in NRW - so zum Beispiel jetzt auch im Kreistag Coesfeld - scheinen die CDU-Kreistagsmitglieder ihren Kreistag offensichtlich mit dem "Bündnis für den ländlichen Raum" zu verwechseln - einer Truppe, die seit Monaten gegen Alles mobil zu machen versucht, was dem unter die Räder gekommenen Naturschutz im landwirtschaftlich geprägten Bereich vielleicht ein wenig nützen könnte. Dabei sind übrigens auch die Jäger aus dem LJV NRW, die bei der Diskussion um das ohnehin nicht sonderlich progressive "Ökologische Jagdgesetz" keine Mühe hatten, Nazi-Vergleiche bedenkenlos zu verwenden.

Die Resolution der CDU im Kreistag Coesfeld ist hier zu finden.

Eine Auseinandersetzung mit den an den Haaren herbeigezogenen Argumenten der Naturschutzgegner von heute ist hier zu finden.

Es wäre schön, wenn sich alle Naturschutzfreunde mit Stellungnahmen und/oder Leserbriefen melden würden, falls solche Entgleisungen wie im Kreis COE auch in anderen Münsterlandkreisen passieren sollten!

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31. Mai 2016

Landtagsanhörung zum Entwurf des neuen Landesnaturschutzgesetzes

Quelle: Münstersche Zeitung vom 31.5.2016

Gestern Nachmittag war eine Anhörung im Plenarsaal des Landtages zur Novellierung des LNatSchG. Mehr als 40 Sachverständige sowie alle Interessengruppen und die drei Naturschutzverbände waren eingeladen. Der Nachmittag lief so ab, dass nacheinander die Vertreter*innen der Parteien an die Sachverständigen, die Interessengruppen und die Naturschutzverbände Fragen zum Gesetzentwurf stellen konnten.

Für die meisten Interessengruppen ist der Erhalt der Artenvielfalt (=Biodiversität) ein "enteignungsgleicher Eingriff". Für die LEE (=Interessengemeinschaft der Windenergieanlagenbauer) ist der Einfluss der Naturschutzverbände viel zu groß. Letztere nannten den Entwurf einen "Schritt in die richtige Richtung", nahmen aber zum Beispiel die automatische Anpassung eines Landschaftsplans an einen gemeindlichen Flächennutzungsplan im Außenbereich (vor allem für Windkraft) ebenso deutlich unter Beschuss wie die neue Absicht der Landesregierung, ausgerechnet den Windkraftbauern einen Sitz im Unteren Landschaftsbeirat zuzuschustern.

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22. Mai 2016

Massaker an Weißwangengänsen im NSG Welter Bach

Fotos: Martin Groß

Wie Martin Groß von der Betreuung des NSG Welter Bach berichtet, haben Jäger und anliegende Bauern wieder einmal ein Massaker an Weißwangengänsen angerichtet:

"Ein großer Jagdhund und ein Jagdterrier zerbeißen seit drei Tagen ganze Familien unserer Nonnengänse mit ihren Küken. Vor drei Jahren führte der Jagdpächter im Naturschutzgebiet am Welter Bach eine Treibjagd auf unsere Nonnengänse durch und zahlte dafür eine Strafe von 1.800 EUR.  Die Weide unserer Gänse im Naturschutzgebiet wurde mehrfach von Jagdhunden aufgesucht. Viele Gänsefamilien wurden ganz oder teilweise ausgelöscht.  Seither haben die Gänse Angst vor dieser Weide und weichen auf eine Weide unmittelbar neben dem Naturschutzgebiet aus. Auf dieser neuen Weide starben jetzt wahrscheinlich etwa 30 Nonnengänse - Eltern und Jungtiere. Die Weide ist übersät mit blutigen Federn an den Rissstellen.Die Jungtiere wurden zumeist direkt gefressen, die Eltern wurden von den Jagdhunden auf Befehl ihres Herren zu ihm apportiert. Wir haben am Samstag drei kleine Gössel direkt auf der Grenze zum jagdlich befriedeten Gebiet von Helmut Hielscher gefunden.

Offensichtlich hat der Hund den Küken auf der Flucht aus der Weide nachgestellt und sie noch im befriedeten Gebiet vor unserem Schutzzaun getötet. Auf einem unserer Fotos ist ein Trittsiegel von dem großen Jagdhund zwischen seinen Opfern zu sehen. Was die Jäger hier tun, ist perfide. Erst verjagen sie die Gänse aus ihrer Weide im Naturschutzgebiet, dann hetzen sie ihre Hunde an ihrer neuen Zuflucht auf sie. Die Hunde kommen von einem benachbart gelegenen Bauernhof angerannt. Die Gänse stieben in Panik auf. Das ist von vielen Zeugen mehrfach beobachtet worden. Alle die nicht fliegen können oder versuchen, die Jungen zu verteidigen, werden zerbissen.  Der Bauer will nicht, dass sie sein Gras fressen und lehnt unser Angebot ab, dass wir den Schaden ( < 100 €) freiwillig bezahlen.  Mit Blick auf die Erlebnisse, die wir seit drei Jahren mit unseren Jägern haben, entsteht der Eindruck, dass Jäger am Welter Bach einen regelrechten Krieg führen gegen unschuldige kleine Wesen, die Gras fressen. Nonnengänse sind geschützt. Sie gehören nicht zu den jagdbaren Arten. Es ist auch nach den Gesetzen der Jäger selbst nicht erlaubt, Elterntiere zu töten, die Junge führen.

Der Bauer, der die beiden Jagdhunde ganz offensichtlich in die Weide führt, ist selber Jäger und sogar ein Funktionär der Jäger in unserem Jagdrevier."

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7. Mai 2016

VGH München zur Landwirtschaftsklausel

In dem Urteil des VGH München ging es um einen Landwirt, der mehr als 70 ha einer Grünlandfläche zu Ackerland umbrechen wollte, was ihm von den Naturschutzbehörden untersagt worden war. Eine Kurzfassung der Urteilsbegründung aus "Natur und Landschaft" Nr. 5/2016 findet sich hier.

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4. Februar 2016

EU-Parlament stimmt eindeutig für Naturschutzrichtlinien!

Wie aus der untenstehenden Meldung des DNR (=Deutscher Naturschutzring) hervorgeht, hat sich das EU-Parlament jetzt mit großer Mehrheit für den Beibehalt und die Weiterentwicklung der beiden europäischen Naturschutzrichtlinien (Vogelschutzrichtlinie von 1979 und FFH-Richtlinie von 1992) ausgesprochen. Zur Erinnerung: Wir hatten auf die (noch immer laufenden) Versuche der Kommission verwiesen, unter dem Deckmantel der "better regulation" die Inhalte der beiden Richtlinien abzuschwächen.

1. Februar 2016

27.2.2016: Programm der 4. Grünen Artenschutzkonferenz

Untenstehend finden Sie das Vortrags- und Diskussionsprogramm der 4. Artenschutzkonferenz, die am Samstag, dem 27.2. im Großen Vortragssaal der Stadtwerke Münster stattfindet. Hoffen wir mal, dass diese 4. Tagung mehr bewirkt als die drei vorangegangenen!

12. Oktober 2015

Massiver Angriff von UBA und SRU auf die konventionelle Landwirtschaft

In einem wahren Rundumschlag haben auf einer gemeinsamen Pressekonferenz (PK) heute das Umweltbundesamt (UBA) und der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) die enorme Vernichtungskraft der "modernen" Landwirtschaft auf Böden, Grundwasser und Artenvielfalt ("Biodiversität") hervorgehoben; sie erinnerten daran, dass bereits vor genau 30 Jahren (1985) annähernd dieselben Klagen erhoben wurden wie heute.

Leichte Verbesserungen habe es nur beim Lachgas und einigen Pestiziden gegeben, alle anderen Parameter - vor allem die Biodiversität, die Überdüngung des Bodens und die weiter zunehmende Verunreinigung des Grundwassers - seien schlechter geworden. Das sei auch kein Wunder: Schon vor 30 Jahren sei eine Stickstoffabgabe gefordert worden: Passiert ist nichts.

Der Bericht über die PK ist hier zu finden; ein Kommentar dazu ist hier nachzulesen.

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13. September 2015

Wie zu befürchten: Es geht los mit den "runden" Tischen

Wir haben über die unsägliche Rahmenvereinbarung von Minister Remmel zur Förderung der Biodiversität im Agrarraum ausgerechnet mit den Landwirtschaftsverbänden am 8.12.2014 berichtet. Inzwischen haben die darin vorgesehenen regionalen "Runden Tische" begonnen.

Es gehört wenig Prophetie dazu um vorauszusagen, dass ohne eine deutliche Änderung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene hinsichtlich der Artenvielfalt in den immer weiter verödenden Agrarräumen des Münsterlandes außer ein paar Blümchen entlang von endlosen Maisflächen keinerlei Verbesserungen zu erreichen sind.

Wenn sich aber dennoch VertreterInnen des ehrenamtlichen Naturschutzes so etwas antun wollen, dann sollte die erste Forderung sein, dass die davon betroffenen Bauern zunächst mal das von ihnen genutzte fremde Eigentum (vor allem die Wegränder!) wieder freimachen von Nutzung und damit an ihre eigentlichen Eigentümer (meist die Gemeinden) wieder zurückgeben.

Im Kreis Borken hat es nun den ersten "Runden Tisch" Ende August gegeben. Die Ergebniszusammenfassung ist hier zu finden. Wen auch alle Anlagen interessieren, der kann sich unter dieser URL bedienen.

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Themenabend "Emsdettener Venn" am 24.6.2015

Friedel Hesseling von der AG der Naturschutzverbände Emsdetten lädt mit folgendem Schreiben ein:

Termin Mittwoch, 24.06. ab 19:30 Uhr im Konferzenraum der Villa "S" der Sparkasse Emsdetten, Kirchstr.

Auf dem Podium sollen verschiedene Experten ihr Wissen über die Artenvielfalt im Venn darlegen und zu einer Diskussion anregen. Deren genaue Statements bzw. Überschriften müssen noch justiert werden. Als Teilnehmer würde ich auch dich gern einladen! und freue mich, wenn du mitmachen und mitdiskutieren willst.

Weitere Teilnehmer, die den Abend mitgestalten:

Dr. Peter Schwarzer, Biologische Station

Überschrift: Zukunftsaspekte und Landschaftsplanung für das Venn

Dr. Michael Greshake, Tierarzt, Naturschützer und Falkner

Überschrift: Naturschutz und Jagd, ein Konflikt?

Ludwig Klasing, aktiver Naturschützer im Venn zeigt einige ausgesuchte Bilder aus dem Venn

Überschrift: Naturbeobachtungen im Venn gestern - heute - morgen

Bernd Pöppelmann, Tier- und Landschaftmaler

Überschrift: gemeinsam für die Bewahrung des Schönen in der Natur

Ggfls. weitere - aber noch offen -, wie z.B. Vertreter der Stadt oder der ULB des Kreises Überschrift: Politik und Naturschutz.

Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung und viele Grüße

Friedel Hesseling

(friedel.hesseling@umweltverbaende-emsdetten.de

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13. Mai 2015

FFH- und Vogelschutzrichtlinie in Gefahr - Wir alle müssen nun kämpfen!

Jede(r) von Euch, die im Münsterland im Naturschutz engagiert sind wissen, dass es im wesentlichen die beiden EU-Richtlinien waren, die in den letzten 20 Jahren Fortschritte gebracht haben, auch wenn diese Erfolge wegen des Vordringens der Landwirtschaftsindustrie in den vier Münsterland-Kreisen eher überschaubar waren.

Dennoch: Vier bundesweit tätige Naturschutzverbände - NABU, BUND, DNR und WWF - haben sich zusammengeschlossen, um den geplanten Angriff der EU-Kommission auf den Naturschutz abzuwehren (siehe Verbändeaufruf).

Gleichzeitig fordern die Verbände uns alle auf, unbedingt am Umfrageprozess der Kommission teilzunehmen. Diese Umfrage kann in wenigen Minuten anhand der Unterlagen beantwortet werden. Bitte nicht zögern! Wer sich auch an der Expertenbefragung beteiligen kann und will, sollte die entsprechende BUND-Bundesverbandsseite aufrufen.

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8. April 2015

Stillegung einiger Staatswaldflächen - Vergehen gegen die "politische Kultur" und Bruch der Verfassung?

Naturnaher Wald bei Greven. Foto: Hans-Uwe Schütz

In einer konzertierten Aktion hat das übliche Kartell aus Waldbauern, Waldbesitzern, Jägern, Sägewerkseigentümern und Forstleuten zusammen mit den Westfälischen Nachrichten einen geradezu bizarren Frontalangriff auf Umweltminister Remmel gefahren, der mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun hat.

Im Einzelnen:

  1. Die Darstellungen sind alles andere als aktuell, denn die Biodiversitätsstrategie des Landes NRW gibt es schon seit einigen Monaten; das Landwirtschaftliche Wochenblatt hat bereits Ende Januar darüber berichtet.
  2. Es geht um 15% der Landeswaldfläche bzw. 2% der Gesamtwaldfläche in NRW, die dauerhaft aus der Nutzung genommen werden soll. Selbst wenn es die im Wochenblatt genannten 45.000 ha werden sollten, sind es immer noch weniger als 5% der Gesamtwaldfläche!
  3. Im Rahmen der von 2010-2020 laufenden UN-Dekade Biologische Vielfalt hat die Bundesregierung - die wahrhaftig nicht gerade als besondere Förderin des Naturschutzes bzw. als Gegnerin von Waldbauern, Förstern, Wald- und Sägewerksbesitzern bekannt geworden ist - eine Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS) entwickelt. Am 7.11.2007 (!) hat das Bundeskabinett entsprechende Beschlüsse gefasst, auch zur Umsetzung des UN-Übereinkommerns über die Biologische Vielfalt (CBD = Convention on Biodiversity).
  4. Diese Nationale Strategie strebt an, bis 2020 auf 10% der öffentlichen Waldflächen bzw. 5% der Gesamtwaldfläche (das wären dann in NRW knapp 46.000 von insgesamt 915.800 ha Waldfläche) eine natürliche Waldentwicklung ohne menschliche Eingriffe zu ermöglichen.
  5. Dazu erklärt das dem Bundesumweltministerium unterstellte Bundesamt für Naturschutz: "Wälder ohne forstliche Nutzung sind fester Bestandteil einer multifunktionalen Forstwirtschaft. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt in unseren Wäldern ..."

Mit anderen Worten: Landesumweltminister Remmel hat die Vorgaben und Vorschläge der Vereinten Nationen und der letzten beiden Bundesregierungen annähernd auf NRW übertragen!

Und was dann noch die Kritik an der angeblich bevorstehenden neuen Landes-Naturerbestiftung angeht: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird ... Hier geht es aber nicht um verfassungsrechtliche Bedenken, sondern nur darum, dass die schlicht überflüssig wäre: Es gibt die NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und es gibt die Naturschutzverbände, die jeweils über zum Teil erhebliche Naturschutzflächen verfügen - auch ehemalige Militärflächen.

Noch weniger verständlich ist die Kritik an der angeblich geplanten Aufsicht über die Flächen durch die Biologischen Stationen: Da inzwischen nahezu alle Stationen über die "Förderrichtlinie Biologische Stationen" (FöBS) eng in die Hierarchie der Landkreise, Städte und der Landesverwaltung eingebunden sind, werden sie bestimmt keine nennenswerten Extratouren reiten. Vielleicht handelt es sich hier nur um ein Neidproblem der Förster?

Was bleibt ist der unangenehme Beigeschmack dieser rein ideologisch aufgezogenen Kampagne. Offenbar scheinen die - ja selbst überhaupt nicht betroffenen - Waldbauern, -eigentümer, Förster und Sägewerksbesitzer bereits bei dem international längst vereinbarten und national geforderten Gedanken einer Nutzungsfreistellung für einen winzigen Teil der Wälder bereits Angstattacken zu bekommen...

Deshalb der Ratschlag: Schickt eure Tiraden an die Bundesregierung, die EU und die UN! Oder kommt wieder runter, damit vielleicht irgendwann wieder ein normales Gespräch stattfinden kann.

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Einladung und Programm der 3. Grünen Artenschutzkonferenz am 14.3.2015

Der komplette Einladungstext findet sich hier.

 

 

8. Dezember 2014

Das hätte ein CDU-Minister auch nicht besser gekonnt...

Seit vielen Jahren gibt es europa-, bundes- und landesweit zahllose Hinweise darauf, dass die Artenvielfalt nirgendwo so drastisch zurückgeht wie im agrarisch genutzten Offenland. Die fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft mit ihrer Massentierhaltung und Agrogasanlagen hat im Kreis Borken bereits dazu geführt, dass mehr als 50% der Ackerfläche mit Mais angebaut wird. Ebenfalls seit vielen Jahren führt die Politik einen völlig vergeblichen Kampf gegen die Anreicherung des Grundwassers mit Nitrat durch den Abschluss von sog. "Wasserkooperationen". Das Ergebnis ist eine weitere deutliche Verschlechterung der Situation.

Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist neben den Bundesregierungen und der EU-Kommission in der Regel nicht der einzelne Landwirt, sondern die von ihm gewählte Vertretung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV und RLV) bis hin zum Deutschen Bauernverband; denn auch sie tragen das "Wachse oder weiche!" wie eine Monstranz vor sich her und bemühen gerne "die gute fachliche Praxis", die seit Mitte der 1970er Jahre zu diesem Desaster geführt hat.

Und nun kommt ausgerechnet ein "grüner" Umweltminister und schließt mit den "Tätern" eine "Rahmenvereinbarung zur Förderung der Biodiversität in Agrarlandschaften".

Genauso gut hätte er eine Katze bitten können, auf die Mäuse aufzupassen.

Die Strategen vom WLV und RLV dürfen sich jedenfalls die Hände reiben: Sie werden demnächst an den vorgesehenen "Runden Tischen" viele zusätzliche Naturschutzmittel für "ihre" Bauern einwerben in dem Wissen, dass es die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft und damit die Monotonisierung auch der münsterländischen "Parklandschaft" keine Sekunde lang aufhält - zugunsten der Großbetriebe, der Vermarkter und der chemischen Industrie.

Wie meinte doch ausgerechnet der nun wirklich nicht für "radikale" Ansichten bekannte Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir am 13.12.2014 in "Kontext" (der Wochenzeitung aus Stuttgart): "Die industrielle Landwirtschaft ist einer der größten Umweltkiller".

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", aber wer jetzt noch glaubt, diese Landesregierung würde wenigstens den geringen Spielraum nutzen, den ihr die EU-Agrarpolitik noch bietet, und in dem angekündigten neuen "Landesnaturschutzgesetz" eine zukunftsgerichtete "gute fachliche Praxis" verbindlich definieren, muss schon ein ausgesprochener Optimist sein!

Das Kapitulationsdokument kann hier eingesehen werden.

 

 

5. Dezember 2014

Massive "Bergsenkungen" im Amtsvenn

MünsterlandZeitung vom 5.12.2014

Wie erst jetzt der Öffentlichkeit bekannt wurde, gibt es großflächige Absenkungen des Bodens im Bereich des Amtsvenns. Sie sind nicht nur möglicherweise ein Grund für die Ölaustritte im Frühjahr, sondern zeigen auch in aller Deutlichkeit, mit welcher unverantwortlichen Sorglosigkeit die Bundesregierung auf diese Probleme (nicht) reagiert. Denn die Lager für den "nationalen Energievorrat" sind schließlich im Auftrag der Bundesregierung entstanden.

Dass inzwischen auch das europäische Schutzgebiet "Amtsvenn und Hündfelder Moor" in erheblichen Teilen zerstört ist, erfährt man dann noch nebenbei.

 

 

 

Quelle: http://www.bund-muensterland.de/themen_und_projekte/naturschutz_im_muensterland/aktuelles/