BUND begrüßt Entscheidung der britischen Rheinarmee
Düsseldorf/Dülmen. Mit Erleichterung hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen (BUND NRW) die Bekanntgabe des endgültigen Abzugstermins der britischen Rheinarmee vom Truppenübungsplatz Haltern aufgenommen: „Jetzt können wir endlich mit einer zeitlichen Perspektive besser für die Zukunft dieser europäischen Schutzgebiete planen“ betont Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND NRW. Ganz oben auf der Agenda stehe die Einbeziehung in das „Nationale Naturerbe“; auf diese Weise seien schon eine ganze Reihe ehemaliger Militärflächen für den Naturschutz und die Naturerlebniserholung gesichert worden.
Bereits vor zwei Jahren, im August 2012, hatte der Verband seine Kampagne für den Erhalt dieses etwa 3.000 Hektar großen Restes einer ehemals ausgedehnten Heide- und Moorlandschaft im südlichen Münsterland begonnen. „Dabei geht es auch um die Einbeziehung der naturinteressierten Bevölkerung, soweit es die Sicherheitslage nach den jahrzehntelangen Schießübungen zulässt“ erläutert Martin Groß, der Sprecher der BUND-Ortsgruppe Dülmen. Geplant seien Rundwander- und Fahrradwege, Aussichtskanzeln und ein Informationszentrum. Vor allem die beabsichtigte Ansiedlung von Wildpferden – wenn möglich auch in Kooperation mit der von Croyschen Verwaltung – stehe ganz oben auf der Agenda.
Sorgen um schon seit längerem geäußerte „Erschließungsabsichten“ durch ungelenkten Massentourismus, Wiederaufnahme der Intensivlandwirtschaft oder die Quarzsandindustrie macht sich der BUND nicht: „Die Ausweisung dieser Gebiete nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie bzw. der Vogelschutzrichtlinie der EU sind der stärkste gesetzliche Schutz, den es in Deutschland für ein Naturschutzgebiet gibt“, stellt der BUND-Münsterlandkoordinator Michael Harengerd fest. Zwar gäbe es Ausnahmeregelungen, diese seien aber derart restriktiv, dass sie in der Praxis nur bei extrem ausgeprägtem öffentlichem Interesse wirksam werden könnten, ist der BUND zuversichtlich.